Allyah aus Kairo

 
 
 

Allyah (23) hat ein schwieriges Jahr hinter sich, in dem sie aber viel über sich selbst gelernt hat.

„Für mich ist Glück kein Zufall, sondern eher ein Luxus, den ich mir selbst erarbeiten muss. Je besser ich mich selbst kennenlerne, desto besser kann ich auch mit mir umgehen.“

Allyah wuchs in Kairo auf und studiert an der Hochschule Populären Künste in Berlin.

  

Wann warst Du das letzte Mal glücklich, Allyah?

„Glück hängt für mich davon ab, durch welche Brille ich auf die Welt blicke – ob durch die „glückliche Brille“ oder die“ traurige Brille. Die „glückliche Brille“ hat für mich damit zu tun, dass ich auf die Dinge schaue, für die ich dankbar bin, und nicht auf das, was fehlt.“

 

Was müsste passieren, damit Du häufiger Glück erlebst?

„Zum Glück bin ich im Moment relativ glücklich, deshalb fällt es mir schwer, die Frage zu beantworten. Allerdings würde es mich glücklich machen, meine Mutter glücklich zu sehen. Und ich würde gerne besser auf meine Gesundheit achten.“

 

Was müsste in Europa passieren, damit wir hier glücklicher zusammenleben?

„Über Europa kann ich gar nichts sagen, weil ich es kaum kenne. Was mir aber in Deutschland und insbesondere in Berlin auffällt ist, dass die Menschen hier sehr tolerant und unabhängig sind. Das ist toll. Aber vielleicht würde es die Menschen glücklicher machen, einen engeren Kontakt zu ihren Familien zu pflegen – und das sage ich aus einem ganz bestimmten Grund: In der Kultur, aus der ich stamme, spielt der enge Zusammenhalt der Familie eine sehr große Rolle. Natürlich ist das nicht immer einfach, aber was man dadurch lernen kann ist, Menschen trotz ihrer Schwächen zu lieben.“

 

 

Berlin, Deutschland, Oktober 2018