Maria aus Kolumbien

Maria (21) ist eine ehemalige Kindersoldatin. „Zuhause gab es immer finanzielle und emotionale Probleme. Das war schwer auszuhalten,“ sagt sie. Um diesen Problemen zu entfliehen, schloss sie sich mit dreizehn Jahren einer bewaffneten Gruppe an. In der Gemeinschaft fühlte sie sich stark, wie ein Junge. Aber sie musste sich auch an strenge Regeln halten und wusste, dass ihr Leben jederzeit beendet werden konnte. „Die Bomben, die Schläge, der Tod – all das war furchtbar.“ Vor sechs Jahren floh sie und kam in einer Don Bosco Einrichtung in Medellín unter. Während der ersten Jahre durfte sie die Einrichtung kaum verlassen – zu ihrem eigenen Schutz. Gerade schloss sie eine Ausbildung zur Krankenschwester ab. Ihr Traum ist es, Ärztin zu werden und später eine Familie zu gründen. „Ich weiß, dass ich das schaffen kann“, sagt sie selbstbewusst.

Wann warst Du das letzte Mal glücklich, Maria?

„Ich bin jeden Tag glücklich, weil ich in jedem Moment und von jeder Person, die ich treffe, etwas Neues lerne.“

Was kannst Du tun, damit Du häufiger Glück erlebst?

 „Mein Traum ist es, meiner Mutter ein Haus zu kaufen. Aber ich möchte auch andere Menschen glücklich machen, weil mich das glücklich macht.“

Was müsste in Deinem Land passieren, damit die Menschen dort glücklicher zusammenleben?

„Der Frieden müsste in die Herzen der Menschen fallen, damit sie strahlen können. Erst braucht es den inneren Frieden, und dann kommt der äußere Frieden.“

 

Medellín, Kolumbien, April 2019

Judith Döker